Der NABU Kreisverband Heinsberg sucht Quartiere von Fledermäusen an und in Gebäuden. Nachfolgend wird aufgezeigt, wie Verstecke beschaffen sein müssen, damit Fledermäuse hier bevorzugt
ihren Tag verschlafen.
Meist sieht man nicht viel mehr von ihnen als schnelle Schatten in der Nacht. Dabei sind Fledermäuse im Kreis Heinsberg weit verbreitet und von April bis September in jedem Ort bei der Jagd auf
Insekten zu beobachten. Doch wo verbringen sie ihre Tage? Man kann zwei Gruppen von Fledermäusen unterscheiden. Die einen schlafen in Bäumen, die anderen - und das ist die Mehrheit - an
Häusern.
Manche Fledermausarten wie die Abendsegler nutzen alte Spechthöhlen und Spalten hinter abstehender Rinde, um den Tag ungestört und ruhig zu verschlafen. Wenn die Bäume dick sind, frieren sie im
Winter nicht ganz durch, so dass einige Arten dort auch ihren Winterschlaf verbringen können.
Viele Fledermausarten leben aber an Gebäuden. Interessant sind weniger schummrige alte Scheunen, durch die der Wind zieht, sondern warme, trockene Quartiere. Die Zwergfledermaus etwa, unsere
kleinste und häufigste Art im Kreis, verkriecht sich in Mauerritzen, hinter Verkleidungen, unter Dachziegeln und Flachdächern. Sie fällt kaum auf, außer wenn sich etwa auf einer Fensterbank
regelmäßig kleine Kotkrümel finden. Diese sind harmlos und beim nächsten Regen meist wieder verschwunden.
Eine Reihe von Fledermausarten sucht große Dachstühle auf. Kirchen, Schlösser, Bauernhöfe und andere Gebäude bieten in ihren Dächern große, ungestörte Räume, die im Sommer sehr warm sind.
Darin hängen die Fledermäuse oft versteckt in Spalten, manchmal aber auch frei an den Wänden. Solche Quartiere sind nicht einfach zu finden, leben Fledermäuse doch recht heimlich. Der NABU bittet
daher die Bevölkerung um Mithilfe. Wenn Sie Dachstühle kennen, in denen Fledermäuse frei oder in Ecken versteckt hängen, dann melden sie es bitte. Der NABU möchte gerne untersuchen, welche Arten
sich dort verbergen.
In den letzten 19 Jahren wurden immerhin 13 der 24 Fledermausarten, die es in Deutschland gibt, vom NABU im Kreis Heinsberg nachgewiesen. Häufig sind davon aber nur fünf Arten. Davon leben drei
auch oder ausschließlich an und in Häusern.
Nähere Informationen zu Fledermäusen und ihrem Schutz gibt es bei Michael Straube, Tel. 02434-8094043, Email: nabu@michael-straube.de
Dort können Sie auch ihre Fledermausbeobachtungen melden und Rat zum Schutz von Fledermäusen einholen. Beim NABU NRW läuft derzeit ein Projekt zum Fledermausfreundlichen Haus. Infos gibt es
hier.