Neben der Betreuung von Schutzgebieten ist die NABU-Naturschutzstation auch bei Erfassung und Schutz von seltenen und gefährdeten Tierarten tätig. Nachfolgend werden die Schwerpunktarten
vorgestellt.
Fledermäuse
Einige Arten leben vorwiegend an Gebäuden und sind bei Untersuchungen im Gelände nur schwer zu erfassen. Daher sammelt die Station Meldungen zu Fledermäusen in Dächern und untersuchte selbst über
30 Dachstühle und andere Quartiere auf Fledermäuse.
Dabei wurden vorwiegend Zwergfledermäuse und Braune Langohren nachgewiesen, in einem Fall auch Breitflügelfledermäuse. Aus Hückelhoven gelangte ein junger Kleiner Abendsegler in die Station. Das Highlight ist aber die seltene und in NRW nur im Kreis Heinsberg vorkommende Wimperfledermaus. Im Frühjahr verfolgten niederländische Säugetierkundler Weibchen, die sie in Limburg- mit Sendern versehen hatten, bis nach Selfkant und Waldfeucht. In Selsten wurde ein Quartier gefunden, im Selfkant ein weiteres, so dass dem NABU jetzt drei Sommerquartiere der Art bekannt sind.
Bei der Kontrolle von Winterquartieren wurden Wasser-, Fransen-, Wimper-, Bartfledermäuse und Braune Langohren gefunden. Leider sind nur wenige Winterquartiere bekannt, so dass die Station auch
hier auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen ist.
Die Fledermausuntersuchungen werden 2008 fortgeführt. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der Wimperfledermaus, die möglicherweise gerade ihr Verbreitungsareal ausdehnt.
Feldhamster
Die Arbeit der NABU-Naturschutzstation als Koordinationsstelle für das Artenhilfsprojekt Feldhamster NRW endete im letzten April. Damit ging die Betreuung der Hamstervorkommen in den Kreisen
Neuss, Euskirchen und Rhein-Erft auf die lokal tätigen Biostationen über. Die NABU-Naturschutzstation untersucht aber weiter die Vorkommen im Selfkant und versucht, Landwirte für die
hamsterfreundliche Bewirtschaftung eines Teils ihrer Flächen zu gewinnen.
Moorbläuling
Im Rur- und Wurmtal fliegt mit dem Dunklen Wiesenknopf - Ameisenbläuling ein Schmetterling, der landesweit bedroht und sogar europaweit bedeutend ist. 2007 wurden wieder mehrere Exemplare im
Kreis Heinsberg beobachtet. Zusammen mit dem Kreis Heinsberg, dem Wasserverband Eifel-Rur und anderen erarbeitet die NABU-Naturschutzstation ein Konzept, um dieser Art auch langfristig ein
Überleben bei uns zu sichern. Als Nebenprodukt wird der Erholungswert der Landschaft durch blütenreiche Kräutersäume, die zum Riechen, Genießen und Pflücken einladen, stark erhöht.
Die NABU-Naturschutzstation sammelt weiter Daten zu seltenen Tierarten im Kreis Heinsberg. Besonders interessiert ist sie dabei an Nachweisen von Hirschkäfern und Eulen. In Einzelfällen können Fundtiere nach Fotos bestimmt werden.