Grasschwingel wiegen sich sanft im Wind. Zarte Wildblumen recken ihre Köpfe der Sonne entgegen, lauter verhaltene Schönheiten. Die Luft ist erfüllt vom Geräusch samtiger Hummeln und Bienen. Katzenminze erfreut durch ihren Duft. Tautropfen sitzen wie Glasperlen in den Spinnennetzen. Eine Drossel erntet rotglänzende Beeren am Weißdornstrauch. Unter einem Totholzhaufen verschwindet ein Igel. Stolze Pflanzenstängel stehen vom Raureif erfasst. Etwas “unordentlich“ wirkt dieser Garten, sagen wir, wild romantisch, an das „Rasenstück“ von Dürer erinnernd. In der Tat ist er ein Zufluchtsort für Pflanzen und Tiere, eine „ehrliche Haut“, ungekünstelt mit eigenem unverwechselbarem Reiz.
Natascha Burmeister-Langen