Im November 2013 wurde der NABU Heinsberg zum Winterfund einer Fledermaus ins künftige Abbaugebiet des Tagebaus Garzweiler II gerufen.
Als interessanter als die dort gefundene Zwergfledermaus stellte sich aber die Beobachtung einer anderen „Maus“ vor: in einem Schwimmbad wurde im Oktober ein Kleinsäuger gefunden, von dem es im Kreis Heinsberg nur einzelne alte Beobachtungen gibt: eine Haselmaus.
Bekannter sind ihre größeren Geschwister Sieben- und Gartenschläfer, für die im Kreis ebenfalls seit Jahrzehnten sichere Nachweise fehlen. Diese Tiere sind nachtaktive Nagetiere, gehören aber nicht zu den echten Mäusen sondern bilden die Gruppe der Bilche. Sie fressen sich im Herbst einen tüchtigen Speck an und verschlafen den Winter, beim Siebenschläfer angeblich bis zu 7 Monate.
Die rotbraune Haselmaus ist mit 6-9 cm Körperlänge recht zierlich. Aus der Nähe fallen die langen Tasthaare an der Schnauze und der körperlange, im Gegensatz zu Mäusen dicke und buschig behaarte Schwanz auf. Haselmäuse leben gerne am Rand von Wäldern und in Wäldern mit dichtem Unterwuchs, in Parklandschaften und Gebieten mit vielen Gebüschen und Hecken.
Sie fressen v.a. Knospen, Samen, Früchte, Nüsse und Insekten, die sie gut kletternd erreichen. Haselmäuse bauen sommers wie winters dichte Nester, die sie in dichtem Pflanzenwerk verstecken. Sie nutzen aber auch gerne Baumhöhlen und Nistkästen. Offensichtlich bieten die alten, gewachsenen Orte im Tagebaugebiet gute Lebensvoraussetzungen für diese seltene Art. Sie ist in Deutschland und Europa ähnlich streng geschützt wie Fledermäuse und Feldhamster.
Sollten Sie Haselmäuse oder andere, auch Ihnen unbekannte Tiere finden, schicken Sie uns als Beleg und zur Bestimmung ein Foto an: nabuheinsberg@aol.com.