Insbesondere höhlenreiche Altbaumbestände bieten einer Vielzahl von Tierarten eine Heimat. Baumhöhlen können sowohl durch Blitzschlag, Astabbrüche und Fäulnis entstehen als auch durch Spechte
gezimmert werden.
Der Specht spielt als Höhlenbauer in der Lebensgemeinschaft Wald eine bedeutende Rolle, denn er ist der einzige Vogel, der auch in gesundes hartes Holz Höhlen bauen kann. Seine Höhlen werden dann
noch lange von vielen anderen Tierarten genutzt.
Nach dem Specht brüten dort andere Vogelarten und wenn die Höhle immer weiter nach oben hin vermodert, ziehen dort gerne auch Fledermäuse als Untermieter ein. Es gibt auch viele staatenbildenden
Insekten wie Bienen, Hornissen und Ameisen, die von den Höhlen in den Bäumen profitieren.
Der ursprüngliche Lebensraum der Vögel ist der Wald, obwohl man manchmal denken könnte, dass sie in der Stadt, bzw. bei uns Menschen zu Hause wären. Sogar ihre Namen lassen darauf schließen,
z.B.: Mauersegler oder Gartenrotschwanz. Bevor wir diese in unserem Garten und an unseren „Mauern“ beobachteten, lebten sie im Wald.
Eine geeignete Methode, um Ersatzquartiere für höhlenbewohnende Tierarten (Vögel, Fledermäuse, Insekten, etc.) zu schaffen, besteht in der Anbringung von geeigneten Nisthöhlen. Insbesondere in
Wäldern und Gärten, wo natürliche Bruthöhlen fehlen, kann man diesen Tieren auf diese Weise ein Quartier anbieten. Hierbei sollte man sich jedoch immer vor Augen führen, dass künstliche Quartiere
niemals eine „gewachsene“ Bruthöhle in einem Altbaumbestand ersetzen können, ebenso muss das Umfeld und somit das Nahrungsangebot stimmen. Fernziel muss es immer sein, genügend Naturhöhlen zu
schaffen. Künstliche Nisthilfen können hier insofern behilflich sein, als dass sie eine gewisse Zeit überbrücken können. Weiterhin sollte man sich bei der Anbringung solcher Ersatzquartiere auf
seltene Tierarten konzentrieren: Nistkästen für Kohl- und Blaumeise hat fast jeder in seinem Garten, aber wer bietet Insekten- und Fledermäusen geeignete Quartiere an ?
Wo und wie hoch sollen Nistkästen wie und wann aufgehängt werden? Wenn möglich soll der Ort nach Osten oder Südosten zeigen. Die Höhe richtet sich natürlich nach den Gewohnheiten der jeweiligen
Tierart: Fledermäuse etwa nehmen keineswegs nur Ersatzquartiere in Kopfhöhe oder möglichst darüber an sondern sie beziehen auch tiefer gelegene Quartiere. Möglichst hoch sollten die Kästen nur
wegen evtl. Feinde (Katzen, etc.) hängen, und da sind rüpelhafte menschliche Zeitgenossen durchaus eingeschlossen. Nägel, die man zur Aufhängung von Nisthöhlen in einen Baum schlägt, müssen aus
Aluminium bestehen, wie sie bei den Kästen meist mitgeliefert werden: Sie rosten nicht, und wenn der Baum später einmal zersägt wird, so beschädigt er nicht die Kettensäge.
Oliver Gellißen
Deutscher Wald nach wie vor schwer krank ! Aus dem aktuellen Waldschadensbericht geht hervor, dass die deutlichen Schäden (24 %) im nordrhein-westfälischen Wald unverändert hoch sind. In 20 Jahren hat sich der Anteil gesunder Bäume mehr als halbiert. Erstmals sind damit Bäume mit deutlichen Schäden nahezu ebenso häufig im Wald anzutreffen wie vollständig belaubte Bäume. (Quelle: LÖBF NRW 2004) |